Gestern Abend haben wir den guten Schlaf von Jose leider zu früh gelobt. Gegen 20 Uhr wachte Jose wieder auf und weinte bitterlich. Alles tragen auf dem Arm und selbst das Lied von der “Vaca Lola” half nichts mehr. Erst gegen 22 Uhr schlief er wieder ein, nachdem Andrea endlos lang das Lied “La Le Lu” vorgesungen hatte. Alfredo hatte von alledem nichts mitbekommen, obwohl er direkt daneben schlief.
Heute morgen standen wir (Andrea, Alfredo und ich) um 6 Uhr auf. Gegen 7 Uhr wurde Jose wach und war sofort vergnügt und spielte mit Alfredo. Nach dem Frühstück wurden wir von Fernando abgeholt und fuhren zum ICBF. Dort wurden wir von einer Psycholgin empfangen, die mit uns über unseren Familienzuwachs sprach. Jose war bestens gelaunt und so war der Termin auch schnell vorüber. Zum Abschied winkten wir den Damen zu, die uns eine glückliche Zukunft wünschten. Jose kommentierte das Ganze mit einem obligatorischen “Gracias” (das er am Tag gefühlte 100 mal sagt).
Zurück im Zuetana machte mir Jose unmissverständlich klar, dass er Lust auf ene Runde im Buggy hat. Er nahm meine Hand und legte Sie auf den Türgriff. Nachdem ich sagt, ich müse mich noch umziehen, begann er mich von hinten Richtung Tür zu schieben. Es konnte einfach nicht schnell genug gehen. Also erkundete ich mit Jose im Buggy die nähere Umgebung, fand diverse Supermärkte, einen Kinderspielplatz sowie eine Bäckerei - in der ich mir einen leckeren Tunfischsandwich genehmigte. Nach zwei Stunden fing es an zu regnen und ich fuhr mit Jose zurück zum Zuetana. Andrea nutzte diese Zeit, um mit Alfredo im Hotelgarten Fussball zu spielen.
Zurück im Hotel spielten Alfredo, Jose und ich im Kinderzimmer, während Andrea eine “Caldo con verduras” (= Brühe mit Gemüse) zubereitete. Nach der Stärkung gingen wir gemeinsam zu dem neu entdeckten Kinderspielplatz und hatten große Freude beim rutschen und schaukeln. Leider kündigte sich sehr schnell das obligatorische Nachmittagsgewitter an und wir eilten zurück ins Zuetana. Dort verlangte Jose gegen 16 Uhr ein Schoppele und setzte sich mit mir aufs Sofa. Nachdem er dann noch seine Schnuffeldecke schnappte, wusste ich was los ist. In meinem Arm bzw. auf meinem Schoß liegend schlief er innerhalb kürzester Zeit zufrieden ein. Gegen 17 Uhr legte ich ihn ins Bett, wo er aktuell (17.30 Uhr) ruhig schläft. Auch Alfredo ist müde und gerade schon ins Bett gegangen. Ich glaube, uns macht allen die Höhenluft von Bogotá (2.640 Meter über Meerehöhe) zu schaffen.
Mit unserem Umzug nach Girardot klappt es laut Frau Silva, die heute leider krankheitsbedingt das Bett hüten musste (Gute Besserung!!!) erst ab Dienstag. Wir haben dort vorerst eine Reservierung für 1 Woche, solange wir noch nicht wissen, bei welchem Gericht unsere Akte landet und wir dadurch abschätzen können, wie lange es ungefähr noch dauert.
Auch Andrea und ich wollen heute früh schlafen, da wir morgen mit Hector Fussballtrikots der Mannschaften von Tolima (Alfredos Geburtsregion) und Bogotá (Joses Geburtsstadt) kaufen gehen.
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